Die Theresianische Schulordnung vom Jahre 1774 machte den Schulbesuch zur Pflicht.
Bereits um das Jahr 1770 wurde erstmalig Schulunterricht in Steinberg abgehalten. Als Schullokal diente zunächst einmal die winzige Stube des Kuraten im Widum. Nach zähem Ringen erreichten die Geistlichen eine Erweiterung des Pfarrwidmuns, an der sich die Gemeinde finanziell beteiligen musste. Nach dem Umbau im Jahr 1797 stand eine größere Stube für den Schulunterricht zur Verfügung. Nach langwierigen Streitigkeiten zwischen Gemeinde und Kirche baute schließlich im Jahr 1892 die Gemeinde ein eigenes kleines Schulhaus mit Lehrerwohnung. 1938 wurde das Schulzimmer und die Lehrerwohnung renoviert. Im Jahr 1969 erfolgte ein großer Zubau beim alten Schulhaus (Gymnastikraum im KG, neues Klassenzimmer mit Sanitärraume im EG, eine große Lehrerwohnung im OG). 1975/76 wurde dann der alte teil des Schulgebäudes abgetragen und dafür ein Neubau (ein zweites Klassenzimmer mit Lehrmittel- und Konfernzraum im EG, ein Musikprobelokal im KG sowie das Gemeindeamt und eine kleine Lehrerwohnung im OG) errichtet.
Noch bis ins 20. Jahrundert hinein dauerte das Schuljahr in Steinberg vom November bis Ende April. Man nahm damit darauf Rücksicht, dass die Kinder den Sommer über bei der Hof- und Almarbeit mithelfen mussten. Ab 1914 wurde der Schuljahresbeginn auf September festgesetzt.
Nur wenige Lehrer blieben für längere Zeit in Steinberg.
Schließlich wurde 1956 Margarete Moser, geborene Zehetner, als Lehrerin der Volksschule berufen. Mit wenigen Jahren Unterbrechung war sie bis 1.2.1997 Direktorin an der Volksschule Steinberg. In über 40 Dienstjahren, davon 35 als Direktorin, gingen 213 Schüler durch ihre Hand. In ihre Dienstzeit fiel auch der Bau des neuen Schulhauses im Jahr 1976. Ein besonderes Anliegen war ihr die Werk-, Kunst- und Musikerziehung.
Von 1948 - 1949, von 1972 bis 1992 und von 1998 - 2008 war die Volksschule zweiklassig. Ab dem Jahr 2004 wird die Volksschule nur mehr einklassig geführt. Seit der Pensionierung von OSR Margarete Moser gab es leider sehr viele Lehrerwechsel an der Volksschule.
Von 2011 bis 2015 leitete Frau Evelyne Richler aus Eben am Achensee die Geschicke der Volksschule Steinberg.
Ab dem Schuljahr 2015/16 hat wieder Frau Barbara Baumgartner aus Steinberg die Schulleitung übernommen. Nachdem im Schuljahr 2016/17 nur 4 Kinder die Volksschule besuchten, erreicht die Volksschule Steinberg im Schuljahr 2017/18 mit nur mehr 3 Kindern den Tiefpunkt. Mit großem Einsatz und Dank unseres Herrn Landeshauptmann Günther Platter ist es gelungen, die Schule vor der Schließung zu bewahren. In den nächsten Jahren steigt die Schüleranzahl wieder bis auf über 10 Schüler (Schuljahr 2020/21) stetig an.
Nachdem Frau Barbara Baumgartner die Position der Direktorin zurückgelegt hat, übernimmt Georg Troppmair, gemeinsam mit der VS Eben am Achensee, die Direktion ab dem Schuljahr 2021/22. Frau Barbara Baumgartner übernimmt weiterhin gemeinsam mit Eva Pfister und Veronika Lorberau den Unterricht wie bisher.
Im Oktober 2024 verabschiedet sich Barbara Baumgartner in ihren wohlverdienten Ruhestand. Die Lehrerinnen Eva Pfister und Veronika Lorberau übernehmen den Unterricht und der Leitung von Georg Troppmair.
Im Schuljahr 2024/25 wird in der Volksschule Steinberg ein innovativer Ansatz für die Unterrichtsumsetzung getestet.
Das Volksschulprojekt „Lernen in Bewegung“
Wie funktioniert „Lernen in Bewegung“? Es handelt sich um einen innovativen Ansatz, der Bewegung und Lernen miteinander verbindet. An einem bestimmten Wochentag erhalten die Kinder Unterricht in einer aktiven Umgebung und wiederholen den bereits behandelten Lehrstoff mithilfe von Legematerial und Naturmaterialien. Die bewegten Unterrichtsstunden finden sowohl in der Natur als auch in der Turnhalle statt. Es ist eine sechsmonatige Testphase geplant. Der Start erfolgte am 18.9.2024. Ziel ist es, das Projekt langfristig als ganzjähriges Angebot zu etablieren und die Volksschule Steinberg als Vorzeigeschule ins Schaufenster zu stellen. Das Projekt wird mit 7 Einheiten durch das Land Tirol gefördert. Bis zu den Semesterferien sind zusätzlich 11 Einheiten geplant. Für das zweite Halbjahr wären nochmals 19 Einheiten vorgesehen.
